Ausstellung/Kulturanekdoten

Richard Wagner – Die Münchner Zeit (1864-1865)

2013 ist Wagner-Jahr. Nicht nur die Aufführungen seiner Musikdramen und die Veröffentlichungen von Büchern über Richard Wagner häufen sich, in der Bayerischen Staatsbibliothek wurde gestern die Ausstellung „Richard Wagner – Die Münchner Zeit (1864-1865)“ eröffnet.

1864 von Ludwig II. nach München berufen, verbrachte Richard Wagner zwei Jahre in München. Als er im Mai 1864 ankam, hatte der Komponist drei vollendete, bisher noch nicht aufgeführte Werke im Gepäck, Das Rheingold, Die Walküre und Tristan und Isolde. Die Uraufführung von Tristan und Isolde am 10. Juni 1865 im Königlichen Hof- und Nationaltheater sollte dann auch das wichtigste Ereignis von Wagners Aufenthalt in München werden. Zahlreiche Dokumente sind dazu in der Ausstellung zu sehen, Fotografien und Druckgraphiken zeigen Bühnenbildentwürfe, die Hauptdarsteller und Kostümzeichnungen. Natürlich verlief nicht alles glatt während Wagners Zeit in München, es gab Presseskandale („Schweinehunde“-Affäre) und angeblich versuchte Wagner sogar politisch Einfluss zu nehmen auf den jungen König. Dass Wagner fast uneingeschränkt auf finanzielle Mittel (aus dem Privathaushalt Ludwig II.) zurückgreifen konnte und dabei keinerlei Verpflichtung hatte, war den Vertretern der Münchner Kulturszene natürlich ein Dorn im Auge. Als gegen Ende von 1865 auch bei den Verwaltungsbeamten der Kabinettskasse Widerstand aufkam, musste Ludwig II. Wagner zum einstweiligen Verlassen von Bayern auffordern, der Komponist verließ München im Dezember 1865 und siedelte in die Schweiz über.

Die Ausstellung im 1. Stock (Schatzkammer) der Bayerischen Staatsbibliothek ist noch bis 28. Mai geöffnet. Genauere Informationen auf der Website der Bayerischen Staatsoper (hier).

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